Alarmstufe Rot für Bayerns Gewässer 3 Juli 20253 Juli 2025 MdL Patrick Friedl fordert jetzt zu handeln, um ein Fischsterben und schwere ökologische Schäden noch abzuwenden „Die dramatische Lage am Main und in vielen weiteren bayerischen Gewässern ist ein unüberhörbarer Weckruf“, erklärt Patrick Friedl, Landtagsabgeordneter und Sprecher für Naturschutz und Klimaanpassung von Bündnis 90/Die Grünen. „Niedrigwasser, überhitzte Flüsse und sterbende Fische zeigen: Unsere Gewässer sind nicht auf die Klimakrise vorbereitet – und das hat fatale Folgen für Mensch und Natur.“ Friedl fordert ein umfassendes Maßnahmenpaket zum Schutz der Gewässerökologie, das sowohl kurzfristige Hilfe als auch langfristige Klimaanpassung umfasst. Ein zentrales Element sei die konsequente Begrünung der Gewässerrandstreifen. „Wir brauchen breite, durchgehende Ufersäume mit standortgerechten Bäumen und Sträuchern, die das Wasser beschatten, die Temperatur senken und Lebensräume schaffen“, so Friedl. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Renaturierung der Fließgewässer. Friedl betont: „Wir müssen unseren Flüssen wieder Raum geben – durch die Wiederanbindung von Auen, den Rückbau von Begradigungen und den Verzicht auf weitere technische Regulierung.“ Nur so könnte die ökologische Resilienz der Gewässer – sowohl in Bezug auf Hitze als auch auf Starkregen – wieder gestärkt werden. Angesichts der akuten Gefährdung vieler Fischbestände fordert Friedl zudem staatliche Unterstützung für Fischereiverbände bei Notmaßnahmen. „Dazu gehört beispielsweise Hilfe bei der Bereitstellung mobiler Belüftungsanlagen für Gewässer mit akutem Sauerstoffmangel“, so Friedl. Notmaßnahmen müssten zudem durch Wasserwirtschaftsämter und Fischereifachberater*innen zentral koordiniert werden. Eingriffe wie Umsetzungen oder Notabfischungen müssten schnell geprüft und wo nötig genehmigt werden. Friedl: „Gut, dass es einen Alarmplan für Main und Donau gibt. Dies brauchen wir für künftig für alle Gewässer 1. und 2. Ordnung.“ Langfristig brauche es eine grundlegende Umstellung in der Flächenpolitik. „Bayern muss wieder ein Schwammland werden“, so Friedl. „Das heißt: weniger Versiegelung, mehr Humusaufbau, mehr Moorrenaturierung, mehr naturnahe Landschaften, die Wasser speichern wie ein Schwamm und langsam wieder abgeben.“ Nur so könne man die Folgen der Klimakrise abmildern und die Lebensgrundlage Wasser für Mensch und Natur langfristig sichern. Große Wassernutzungen durch produzierende Industrie wie auch durch Energieunternehmen gelte es für solche Zeiten genauer in den Blick zu nehmen. An vielen größeren Gewässern wird Kühlwasser entnommen und erwärmt wieder zurückgeführt. Was bei normalen Temperaturen noch gehen kann, verschärft in Hitzephasen die Probleme, so Friedl. Außerdem wären Notaktionen für Gewässer in Naturschutzgebieten, zum Beispiel mit seltenen Muschelarten oder Libellenarten von Nöten. Friedl: „Der Schutz unserer Gewässer ist eine Überlebensfrage – für unsere Fische, für unsere Landwirtschaft und damit für uns alle. Die Staatsregierung muss jetzt handeln!“ Hier findet man die Temperaturen der bayerischen Flüsse. Und hier der bayerischen Seen.