Friedl: Alleen wirksam schützen!

Die Seinsheimstraße in Würzburg. Alleebäume filtern Abgase und wirken wie natürliche Klimaanlagen am Straßenrand.

Grünen-MdL Patrick Friedl fordert anlässlich des Tags der Alleen einen besseren Schutz und die sofortige Kartierung der vorhandenen Alleen und einseitiger Baumreihen in Bayern

Der Tag der Alleen am 20. Oktober ist ein Feiertag für eine der schönsten Formen von Klimaanpassung sowie Klima- und Naturschutz. Alleen prägen die Landschaft, sie vernetzen Lebensräume und sind selbst wichtiger Lebensraum für Vögel und Insekten.

Grünen-Landtagsabgeordneter Patrick Friedl, Sprecher für Naturschutz seiner Fraktion: Alleebäume filtern Abgase und wirken wie natürliche Klimaanlagen am Straßenrand. Wer an einem heißen Sommertag zu Fuß oder auf dem Fahrrad in den Genuss des Schattens von Alleebäumen kommt, merkt einen erheblichen Unterschied zum Hitzeerleben auf heißem Asphalt. Im hitzegeplagten Würzburg ist dieser Effekt beispielsweise in der Seinsheimstraße (siehe Foto) deutlich zu spüren.

Die Sommermonate Juni bis August 2023 waren weltweit die heißesten seit Beginn der Aufzeichnungen. Die Temperaturen lagen noch einmal deutlich höher als im bisherigen Rekordjahr 2019 (Quelle: Tagesschau).

Patrick Friedl: „Alleen sind unverzichtbar, wenn wir wirksam dem Klimaerhitzung mit seinen Wetterextremen an unseren Straßen und Wegen etwas entgegensetzen wollen. Leider ist der Alleenbestand in Bayern, verglichen mit anderen Bundesländern, ziemlich dürftig.“ Dies bestätigt eine Untersuchung der „Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde“.

Friedl: „Umso unverständlicher, wie wenig die Söder-Regierung von den Alleen in Bayern weiß.“ Dies ergab eine Antwort auf die Schriftliche Anfrage von MdL Friedl vom 21. August 2023. Patrick Friedl: „Die Staatsregierung handelt offenbar gemäß dem Motto „Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß“. Denn wie soll sie schützen, von dem sie nicht weiß, wo es sich befindet?“ Ausweislich der Antworten hat sie keine Daten zu Anzahl, Standort, Pflanzungen, Fällungen oder zum Schutzstatus der Allen an den staatseigenen Straßen. Weder hat sie vor, das in Zukunft zu ändern, noch unterstützt sie die Kommunen durch klare Förderstrukturen bei Anlage, Schutz und Pflege von Alleen. Naturschutzpolitiker Friedl: „Dabei ist der Alleenschutz dank des erfolgreichen Volksbegehrens „Rettet die Bienen“ längst ausdrücklich im Bayerischen Naturschutzgesetz festgeschrieben.“

„Sobald der neugewählte Landtag seine Arbeit wieder aufnimmt, werde ich die Staatsregierung mittels Antrag erneut dazu auffordern, die Alleen und Baumreihen in Bayern ordentlich zu erfassen und dann besser zu schützen“, so Friedl.

Diese „Augen zu und durch“ hat leider längst einen Teufelskreis in Bayern in Gang gesetzt: Große Alleebäume mit ihrer Wirkung für die umgebende Natur und das Mikroklima zu ersetzen, braucht Jahrzehnte. Das tiefreichende Wurzelwerk und die ausladende Baumkrone eines alten Baumes müssen unbedingt vor Kahlschlag, Tausalz und Ackergiften geschützt werden. MdL Friedl: „Dafür müssen diese Bäume kartiert werden und das Augenmerk aller Straßensäume und Wegränder Pflegenden auf den besonderen Schutz von Alleen und Baumreihen gelenkt werden.“

Link zum alten Antrag.

Link zur Anfrage.