Friedl: Hitze- und Starkregen-Vorsorge in Unterfranken zwingend erforderlich

Im Bild von links: Christian von der Stein, Patrick Friedl, Theresa Resch & Dr. Ing. Helmut Resch, Prof. Dr. Ing. Wolfgang Günthert, Dr. Ulrike Günthert, Prof. Dr. Ing. Thomas Grünebaum, Karin Miethaner-Vent, Prof. Dr. Ing. Karl Heinz Rosenwinkel und Dr. Ing. Reinhold Rölle [Foto: Josef Schmid]

Friedl: Hitze- und Starkregen-Vorsorge in Unterfranken zwingend erforderlich

Grünen-MdL Patrick Friedl führte Gruppe von Expert*innen an die Hotspots Würzburgs

Eine Gruppe von Wasserexpert*innen unter Leitung von Prof. Dr. Ing. Wolfgang Günthert kam auf Einladung des Würzburger Grünen-Landtagsabgeordneten Patrick Friedl zu einem Informationsrundgang zu Hitze- und Bewässerungsfragen nach Würzburg.

Expert*innen aus verschiedenen Bereichen der Wasserwirtschaft verschafften sich einen Eindruck von der besonderen Situation Würzburgs in der Klimakrise. Patrick Friedl, Grünen-MdL und Sprecher für Klimaanpassung seiner Fraktion: „Würzburg ist Hotspot der Erdüberhitzung. Entsiegelung, Begrünung, Bewahrung der Frischluftschneisen, Hitzeaktionsplan, Wasserschutz und eine wassersensible Stadtentwicklung sind daher besonders wichtig. Wir brauchen Schwammstädte und Schwammlandschaften, um der Klimaüberhitzung entgegenzuwirken!“

Würzburg und Unterfranken sind besonders von Hitze und Dürre betroffen

Klimabürgermeister Martin Heilig: „Die Stadt Würzburg ist auf besonders starke Weise von der Klimakrise betroffen. Aufgrund von Hitze und Dürre sind im Stadtgebiet in den letzten Jahren tausende Bäume abgestorben und in den Sommermonaten müssen Bäume regelmäßig bewässert werden. Wir arbeiten deshalb an Bewässerungskonzepten, so aktuell für den Erhalt des Ringparks.“ MdL Patrick Friedl: „Der Bezirk Unterfranken ist zudem der trockenste Bezirk in Bayern und hat mit großem Wassermangel zu kämpfen. Deshalb engagieren wir uns seit Jahren für mehr Wasserschutz und Klimaanpassungsmaßnahmen. Vordringlich sind hier die beschleunigte Erweiterung des Wasserschutzgebietes „Zeller Quellen“ für die Trinkwasserversorgung Würzburgs, die Rettung des Schwarzen Moores in der Rhön als einem der bedeutendsten Hochmoore in Deutschland und die bessere Förderung von Klimaanpassungsmaßnahmen in Bayerns Kommunen.“

Vielfältiges Gremium aus Wasserexpert*innen zu Besuch

Eine Expert*innengruppe rund um Prof. Dr. Ing. F. Wolfgang Günthert von der Universität der Bundeswehr München, Vorsitzender des Deutschen Expertenrats für Umwelttechnologie sowie bis 2021 Landesverbandsvorsitzender der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V. (DWA) Bayern bis 2021, hat sich nun vor Ort zur Wassersituation informiert. Mit dabei waren außerdem: Prof. Dr. Ing. Thomas Grünebaum, Uni Duisburg und Fachbereichsleiter Wasserwirtschaft, Ruhrverband, Dr. Ulrike Günthert, Theresa Resch & Dr. Ing. Helmut Resch, Ingenieurbüro Resch in Weissenburg, Dr. Ing. Reinhold Rölle, Ingenieurbüro Götzelmann in Stuttgart, Prof. Dr. Ing. Karl Heinz Rosenwinkel, Uni Hannover. Neben dem Gastgeber MdL Patrick Friedl und dem Würzburger Klimabürgermeister Martin Heilig begleitete die Gruppe auch Christian von der Stein, ehemals Institut für Geographie und Geologie der Universität Würzburg.

Relevante Hitze- und Wasser-Hotspots in Würzburg besucht

Auf dem Programm standen eine Begehung in Bezug auf Wasser und Hitze besonders relevante Orte, darunter der Vierröhrenbrunnen (städt. Hitzekonzept, Bäume am Rathaus), das Klimarondell im Innenhof des Rathauses, die Klimastation am Unteren Markt, die Bahnhofsquellen, der begrünte ehemalige Kardinal-Faulhaber-Platz sowie die Klimastation am Rennweg. Patrick Friedl und Martin Heilig berichteten an den jeweiligen Stationen von den bisherigen Erfolgen in Würzburg, so etwa der Begrünung des ehem. Faulhaber-Platzes nach dem erfolgreichen Bürgerbegehren „Grüner Platz am Theater“, dem von Friedl selbst beantragten Hitzeaktionsplan für Würzburg, der u.a. zahlreiche Baumpflanzungen vorsieht, sowie ein „Klimacheck“ für Bauvorhaben in der Stadt. Eine Herausforderung bei der Umsetzung konkreter Maßnahmen ist leider oft der Denkmalschutz. Prof. Günthert: „Erfreut haben wir von den zielführenden Bemühungen der Stadt Würzburg zur Bewältigung der Klimafolgen erfahren. Danke für die sehr kompetente Führung durch MdL Friedl und Klimabürgermeister Heilig.“

Christian von der Stein erläuterte unter anderem den Städtischen Wärmeinseleffekt: „In Würzburg treten Temperaturunterschiede von bis zu 8 Grad Celsius zwischen Innenstadt und Stadtrand auf.“ Dies haben die Wissenschaftler*innen um den Klimatologen Prof. Dr. Heiko Paeth festgestellt. Ebenso haben sie den Wassermangel in der Stadt dokumentiert: Seit 2015 fehlt in Würzburg zusammengerechnet bereits über ein ganzer Jahresniederschlag. Friedl: „Dies ist erschreckend und macht wirksame Vorsorge gegen Hitze und Starkregen – die in Würzburg zum Glück bereits anläuft – zum Schutz der Gesundheit der Menschen in Unterfranken zwingend erforderlich!“