Informationsveranstaltung zum Gipsabbau in Unteraltertheim am 16. Mai 2025 16 Mai 20254 Juni 2025 Am 16. Mai 2025 fand in Unteraltertheim eine Informationsveranstaltung zum geplanten Gipsabbau in der sogenannten „Altertheimer Mulde“ statt. Anlass war der bevorstehende Bürgerentscheid am 1. Juni 2025, bei dem die Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde über das umstrittene Vorhaben abstimmen sollen. In der vollbesetzten Mehrzweckhalle diskutierten Expert:innen und politische Vertreter:innen mit den Anwohner*innen über die weitreichenden Folgen eines der größten Bergwerksprojekte Deutschlands. Im Fokus der Veranstaltung standen die Risiken für die Trinkwasserversorgung in der Region. Alfred Lanfervoß von der Trinkwasserversorgung Würzburg (TWV) warnte eindringlich vor langfristigen Schäden an den Zeller Quellen. Die geplante Gipsgrube würde in einem besonders sensiblen Trinkwassereinzugsgebiet liegen. Bereits heute ist die Wasserversorgung in Unterfranken durch den Klimawandel stark unter Druck. Das geplante Bergwerk würde dieses Risiko zusätzlich verschärfen. Eine Einschätzung, die auch von Fachleuten wie dem BUND-Naturschutz geteilt wird. Steffen Jodl vom BUND unterstrich außerdem die naturschutzfachlichen Bedenken: Nicht nur Amphibien, Reptilien und Bodenbrüter seien gefährdet, sondern auch zahlreiche andere Arten, deren Lebensräume durch Lärm, Verkehr und Sprengungen beeinträchtigt würden. Die durch das Bergwerk verursachten Emissionen und die Belastungen durch Schwerlastverkehr würden die ländliche Infrastruktur zusätzlich stark belasten. Auch die wirtschaftlichen Vorteile wurden kritisch hinterfragt. Wie Rechtsanwalt und BI-Sprecher Philipp Schäflein erklärte, werde Altertheim voraussichtlich nur einen Bruchteil der erhofften Gewerbesteuereinnahmen erhalten, da der Firmensitz nicht in der Gemeinde liegt. Die erhoffte finanzielle Entlastung für die Kommune sei daher nicht realistisch. Die Landtagsabgeordneten Kerstin Celina und Patrick Friedl machten aus rechtlicher und politischer Perspektive deutlich: Der Schutz des Trinkwassers hat Vorrang. Gerade in Zeiten von Hitze, Trockenheit und zunehmender Wasserknappheit müsse klar gelten: Wasser ist keine Verhandlungsmasse – es ist unsere Lebensgrundlage. Die Veranstaltung hat gezeigt, wie groß das Informationsbedürfnis und die Sorgen in der Bevölkerung sind. Es wurde deutlich, dass die geplante Gipsgrube ein Projekt mit weitreichenden ökologischen, sozialen und infrastrukturellen Folgen ist. Patrick Friedl betonte abschließend: „Der Schutz unserer natürlichen Lebensgrundlagen – allen voran unseres Wassers – muss absolute Priorität haben.“ Die Mainpost berichtete am 29. Mai 2025 ebenfalls über die Informationsveranstaltung: Den Artikel finden Sie hier.