Offener Appell an Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger: Treffen Sie sich mit der Geschäftsführung und dem Betriebsrat der Firma Brose Fahrzeugteile SE & Co. KG in Würzburg, um die Schließung zu verhindern!

Sehr geehrter Herr Staatsminister, lieber Hubert Aiwanger,

wir, die Grünen-Landtagsabgeordneten in der Region Würzburg, appellieren an Sie In Ihrer Funktion als Wirtschaftsminister in Bayern, sich mit aller Kraft für den Erhalt des Standortes Würzburg der Firma Brose Fahrzeugteile SE & Co. KG einzusetzen und den Arbeitnehmer*innen und Auszubildenden eine Perspektive zu geben.

Die kürzlich bekannt gewordene, geplante Schließung des Brose-Standortes in Würzburg ist eine Hiobsbotschaft für die gesamte Region. Über 1.400 Arbeitsplätze stehen auf dem Spiel, und mit ihnen die wirtschaftliche Stabilität vieler Familien in der Region.

Wir fordern Sie daher mit Nachdruck auf:

Setzen Sie sich aktiv für den Erhalt des Standortes ein!

Treffen Sie sich umgehend mit der Geschäftsführung und dem Betriebsrat der Firma Brose Fahrzeugteile SE & Co. KG in Würzburg, und ggf. auch den Bürgermeister*innen der Stadt Würzburg, um gemeinsam Lösungen zu finden – so, wie Sie es bei der drohenden Schließung von Galeria Kaufhof hier in Würzburg getan haben.

Die dramatischen Folgen einer Standortschließung

Die Schließung von Brose in Würzburg hätte nicht nur für die betroffenen Beschäftigten fatale Folgen, sondern würde auch die gesamte Region wirtschaftlich und sozial treffen:

  1. Die Wirtschaftsstruktur Würzburgs wird nachhaltig geschwächt
    Brose ist, wie Sie als Wirtschaftsminister des Freistaats Bayern wissen, mit über 1.400 Mitarbeiter*innen der fünftgrößte Arbeitgeber in Würzburg, nach dem Universitätsklinikum, der Julius-Maximilians-Universität, der Stadt Würzburg und dem Blindeninstitut Würzburg. Die Schließung würde nicht nur das Unternehmen selbst betreffen, sondern auch zahlreiche Zulieferer und Dienstleister, die eng mit Brose zusammenarbeiten. Ein solcher Dominoeffekt könnte weitere Unternehmen in Schwierigkeiten und zusätzliche Arbeitsplätze in der Region Würzburg in akute Gefahr bringen.
  1. Über 1.400 Arbeitnehmer*innen und ihre Familien geraten in finanzielle Schwierigkeiten

Der Verlust von Arbeitsplätzen in dieser Größenordnung bedeutet für viele Menschen einen massiven persönlichen finanziellen Einschnitt, der sich auch auf die Wirtschaftskraft der Region auswirken könnte, denn weniger Kaufkraft wirkt sich auch auf den Einzelhandel, die Gastronomie und das Dienstleistungsgewerbe vor Ort aus. Die betroffenen Mitarbeiter*innen – oft mit langjähriger Erfahrung und Fachwissen – werden es schwer haben, gleichwertige neue Beschäftigungen zu finden. Ihr wirtschaftliches Potenzial ist das firmeneigene Betriebswissen, ein (tägliches) Pendeln an weit entfernte Standorte werden viele nicht mitmachen können.

  1. Signalwirkung für andere Unternehmen
    Eine Standortschließung von Brose, einem alteingesessenen Familienunternehmen, könnte weitere Unternehmen abschrecken und Investitionen in Würzburg gefährden. Die Unsicherheit über die Zukunft des Wirtschaftsstandorts würde zunehmen – mit negativen Folgen für den gesamten regionalen Arbeitsmarkt. Die Firma Brose hat am Standort Würzburg auch viel in die betriebliche Ausbildung junger Menschen investiert. Ein Wegfall dieser Ausbildungs-kapazitäten würde das Spektrum an Ausbildungsplätzen einschränken. Brose ist nicht nur der fünftgrößte Betrieb in Würzburg, sondern auch das größte Industrieunternehmen in der Region. Erst danach folgen überregional bekannte Betriebe wie zum Beispiel die Koenig und Bauer AG.

Sehr geehrter Herr Aiwanger, jetzt ist Ihr Einsatz gefragt!

Sie haben sich in der Vergangenheit bereits für den Erhalt von Arbeitsplätzen in Bayern eingesetzt, so jüngst bei der drohenden Schließung von Galeria Kaufhof in Würzburg. Dort haben Sie Verhandlungen geführt und aktiv nach Lösungen gesucht. Genau dieses Engagement erwarten wir und erwarten die Beschäftigten von Brose jetzt von Ihnen!

Sie haben als bayerischer Wirtschaftsminister die Möglichkeit, mit dem Unternehmen in den Dialog zu treten, mit dem Betriebsrat Lösungen zu erarbeiten und möglicherweise Fördermittel oder alternative Konzepte auf den Weg zu bringen. Sie können vermitteln, Alternativen aufzeigen und gemeinsam mit den Beteiligten um jeden Arbeitsplatz kämpfen.

Unser Appell an Sie:

  • Treffen Sie sich mit der Geschäftsführung und dem Betriebsrat der Firma Brose Fahrzeugteile SE & Co. KG in Würzburg.
  • Setzen Sie sich dafür ein, dass die betrieblichen Sparten am Standort Würzburg erhalten bleiben, und nicht eine Reduzierung stattfindet, die einen Neubeginn verspricht, aber faktisch der Anfang vom Ende ist
  • Kämpfen Sie mit der gleichen Entschlossenheit für die Arbeitsplätze bei der Firma Brose Fahrzeugteile SE & Co. KG, wie Sie es bei Galeria Kaufhof getan haben.

Herr Minister Aiwanger, die Menschen in Würzburg brauchen Ihre Unterstützung. Lassen Sie sie nicht im Stich!

Mit freundlichen Grüßen,

Ihre

                Kerstin Celina – MdL       und       Patrick Friedl – MdL