Bayerns Blumen werden immer seltener 19 November 202427 November 2024 Die aktuelle Rote Liste der gefährdeten Pflanzen zeigt, dass sich die Situation seit der letzten Roten Liste (2003) verschlechtert hat („insgesamt ein negativer Trend“). Die staatlichen Bemühungen mit der in die Jahre gekommenen Bayerischen Biodiversitätsstrategie (2008) oder Bayerisches Biodiversitätsprogramm (2014) reichen offensichtlich nicht aus, um endlich eine Trendwende beim Verlust der Artenvielfalt zu bewirken. Jede zweite Pflanzenart in Bayern steht weiterhin auf der Roten Liste der gefährdeten Arten. Seit 2003 sind 20 weitere Arten in Bayern ausgestorben. Als Beispiel nennt die neue Rote Liste die Acker-Ringelblume, die im Landkreis Main-Spessart ihr letztes natürliches Vorkommen hatte. Dabei sind die Gefährdungsursachen bekannt und haben sich kaum geändert: Intensiver Ackerbau mit Herbizid- und Insektizideinsatz Umwandlung von Extensiv- in Intensiv-Grünland Gülledüngung und Zunahme der Mahdhäufigkeit Entwässerung und Drainage von Feuchtflächen der zunehmende Flächenfraß (aktuell 12,4 Hektar pro Jahr) und Vieles mehr. Dazu kommt die Klimaerhitzung, die vor allem die Arten der Moore und Rest-Schneetäler v.a. in den Alpen betrifft. Die Söder-Regierung hätte es in der Hand, das Artensterben zu stoppen. Sie muss endlich die wichtigsten Gefährdungsursachen verringern. Das bloße Aussäen von Saatgutmischungen reicht dabei nicht aus, denn auch das wurde als Gefährdungsursache für heimische Pflanzen identifiziert. Dass die Staatsregierung mehr für das Grünland tun muss, zeigt auch das Urteil des Europäischen Gerichtshofs vom 14.11.2024 (passenderweise der gleiche Tag, wie die Veröffentlichung der Roten Liste), der einen besseren Schutz der europäisch geschützten Flachland- und Bergmähwiesen einfordert und damit Strafzahlungen auch für Bayern drohen. Arten- und Biodiversitätsschutz ist Zukunftsthema für die Menschheit. Artenvielfalt sichert das Überleben unserer Kinder und Enkel. An diesem Schatz der Natur hängen unsere Landwirtschaft, unser Trinkwasser, unsere Arzneimittel und unsere Erholung. Schützen wir unsere Natur, um diesen Schatz zu bewahren. Meinpost berichtete.