“Wasserdrache” in Gefahr

Kammmolch auf Moospolster - Kathy Büscher, Pixabay

Kammmolch auf Moospolster - Kathy Büscher, Pixabay

Kammmolch in Unterfranken massiv vom Aussterben bedroht

“Der europaweit gefährdete Kammmolch, liebevoll auch „Wasserdrache“ genannt, unsere größte Molchart in Unterfranken, ist schwer bedroht und in Gefahr auszusterben“, so Grünen-MdL Patrick Friedl. Zwar ist er durch die europäische Fauna-Flora-Habitat-(FFH)-Richtlinie geschützt und die wichtigsten Vorkommen als sogenannte FFH-Gebiete ausgewiesen. Doch die Managementpläne vermochten bislang nicht zu erreichen, dass die Populationen in einen “guten Erhaltungszustand” gekommen. Dies hat eine Anfrage des naturschutzpolitischen Sprechers der Grünen-Landtagsfraktion Patrick Friedl an die Bayerische Staatsregierung zur Situation des Kammmolches in unterfränkischen FFH-Gebieten ergeben. 

Die aktuelle Anfrage zur Bestandsgefährdung des Kammmolchs, sowie eine frühere Anfrage zum ebenfalls kritisch reduzierten Bestand der Gelbbauchunke wurde auch von der Mainpost aufgegriffen.

Verzögerte Umsetzung der FFH-Richtlinie bringt die Rückzugsgebiete von Gelbbauchunke und Kammmolch in Gefahr

Von den 19 in Unterfranken für den Kammmolch ausgewiesenen Gebieten, beherbergen gerade sechs aktuell gute Kammmolchbestände. In vier Gebieten konnte der Kammmolch nicht nachgewiesen werden, in zwei Gebieten wurden im Rahmen der Managementplanung gar nicht nach dem Kammmolch gesucht. In weiteren sieben Gebieten ist die Population der Molche mäßig bis schlecht.

Der Kammmolch ist in Unterfranken häufig in kleineren Gewässern zu finden, genauso wie die vom Aussterben bedrohte Gelbbauchunke. Die mit der Klimaüberhitzung einhergehenden Dürreperioden lassen den Lebensraum des Kammmolches und der Gelbbauchunke deutlich abnehmen. Damit ist auch der Kammmolch in Unterfranken hochgradig bedroht.

Die aktuellen Artenhilfsmaßnahmen, die es auch für den Kammmolch in Unterfranken gibt, die reichen aber (wie auch beim Feldhamster) bei Weitem nicht aus, so Friedl. “Wir müssen schleunigst die in den Managementplänen der FFH-Gebiete vorgesehenen Maßnahmen für den Kammmolch umsetzen, sonst wird der Kammmolch aus Unterfranken verschwinden.” Patrick Friedl: “Leider haben wir durch die Verschleppung der Umsetzung der FFH-Richtlinie aus dem Jahr 1992 sehr viel Zeit verloren. Umso größer müssen die Anstrengungen jetzt sein, um den Kammmolch, unseren kleinen Wasserdrachen, auch für künftige Generationen zu erhalten.”