MAINPOST Klimaschutz-Kongress in Würzburg

WÜRZBURG Was kann man auf kommunaler Ebene tun, um den Klimawandel zu stoppen? 170 Menschen haben sich am Samstag beim ersten Würzburger Klimaschutzkongress dieser Frage gestellt und viele große und kleine Ansätze entwickelt. Die Klima-Allianz Würzburg und das Zentrum für Angewandte Energieforschung (ZAE) Bayern haben den Gipfel veranstaltet. Der erste in der Region, der nicht von öffentlicher Hand organisiert wurde.

Wir können etwas tun, fangen wir an

Wer war dabei? Politiker, Mitarbeiter von Umweltverbänden, -behörden oder -unternehmen, aber auch Architekten, Lehrer und Studenten. Das Signal der Veranstaltung:

Wir können etwas tun, fangen wir an. „Klimaschutz ist in der Gesellschaft angekommen, er hat einen hohen Stellenwert“, begrüßte Kongress-Organisator und Grünen-Stadtrat Patrick Friedl die – „erfreulich zahlreichen“ Teilnehmer. CDU-Oberbürgermeister Christian Schuchardt sieht das ähnlich: „Dieser Kongress ist ein weiterer Schritt, Klimaschutz aktiv in der Gesellschaft zu verankern“, sagte er in seinem Grußwort. Und weiter: „Unsere Stadt braucht Sie, Ihre Anregungen und Ihre aktive Mithilfe.“ Klimaschutz müsse voran kommen – […]

Im Workshop „Klimafreundliche Verkehrsentwicklung“ erklärte Walter Casazza, Geschäftsführer der Stadtwerke Augsburg, wie dort man den ÖPNV mit Investitionen mutig voran bringt. […] Konkrete Vorschläge ergaben sich aus dem Workshop „Klimaanpassungsstrategien für Würzburgs Innenstadt“ heraus. […] „Mehr Photovoltaik auf Würzburgs Dächer“, […] „Klimagerechtes Bauen und Sanieren“, „Mobilität im Kontext der Landesgartenschau“ und „Für eine Kultur des Maßhaltens“ waren weitere Themen von Workshops. Das Besondere in allen: Hier trafen Praktiker auf Verwalter, Idealisten auf Realisten und Politiker auf Bürger. Ein für alle Seiten fruchtbarer Austausch. „Wir sind aus Überzeugung dabei“, erklärte Hans-Peter Ebert vom ZAE, das den Kongress mit wissenschaftlichen und technischen Informationen bereichert hatte.

Die Menschen wollen, dass die Welt sich ändert

Die Vorträge zur aktuellen Klimasituation von Grünen-Politiker Hans-Josef Fell, Klimaforscher Heiko Paeth von der Universität Würzburg und Professor Vladimir Dyakonov, Wissenschaftlicher Leiter des ZAE, die vielen Referate und Gesprächsrunden waren da schon vorbei. Die Menschen standen mit Kaffeebechern im Foyer und diskutierten weiter. „Klimaschutz muss gelingen, dafür werben und motivieren wir“, sagte Ebert. Stephen Wehner vom Bergwaldprojekt, das sich für Wiederaufforstung, Umweltbildung und naturnahe Waldbewirtschaftung einsetzt, fasste die Stimmung beim Kongress so zusammen: „Die Leute sind total motiviert. Sie wollen, dass die Welt sich ändert.“ Nicht zuletzt deshalb war allen Beteiligten am Ende klar: Auf den ersten Klimaschutzkongress in Würzburg sollen weitere folgen.

Weiterlesen – © Main-Post 2017