Unterfränkische Landtags-Grüne fordern schnellere Hilfen zur Rettung der Tiere
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Schweinfurt/Würzburg Feldhamster hat es in den 1970er Jahren noch so viele gegeben, dass sie gejagt werden mussten. Seit Ende 1980 steht das Nagetier in Deutschland und Bayern aber auf der Roten Liste und ist damit ein weiteres Beispiel dafür, dass neben Trockenheit, Wassermangel und massiven Landverlust auch immer mehr Arten bedroht sind. Beim Feldhamster ist die kontinuierliche Veränderung in der Landwirtschaft weg vom Getreide hin zum Anbau von immer mehr Feldgemüse der maßgebliche Grund für die alarmierende Verringerung der Bestände.
„Der Feldhamster braucht aber Körner“, sagte der Schweinfurter Abgeordnete der Landtags-Grünen, Paul Knoblach laut einer Pressemitteilung bei einem Termin mit seinen unterfränkischen Kollegen Patrick Friedl (Würzburg) und Kerstin Celina (Kürnach) auf einem Weizenacker von Bernd Schraut (Fährbrück) in Schwanfeld (Landkreis Schweinfurt). Der Biolandwirt ist seit Jahren und mit einigem Erfolg beim 2013 aufgelegten Feldhamsterprogramm dabei, baut auf 10 Meter breiten Streifen Getreide an und lässt es bis Oktober stehen. Dem Feldhamster und ebenfalls bedrohten Rebhuhn gefällt das, sie finden in diesen Schutzstreifen Nahrung und vor allem Deckung und vermehren sich.
Mit ihrem geballten Auftritt wollen die drei MdL zum einen weitere Landwirte animieren, es Schraut gleich zu tun, zum zweiten die Staatsregierung zu mehr Aktivitäten und größerem Tempo bei den Hilfen auffordern. „Die braucht der unterfränkische Feldhamster, sonst ist er wegen Zersiedelung und Zerschneidung der Landschaft, der Intensivierung der Landwirtschaft und deshalb fehlendem Futterangebot nicht überlebensfähig“, sagte der naturschutzpolitische Sprecher der Landtags-Grünen, Patrick Friedl. Schraut selbst macht nach eigener Aussage weniger des Geldes wegen mit, sondern „um die Bestände zu sichern“.