Patrick Friedl

Mitglied des Bayerischen Landtags
Sprecher für Naturschutz und Klimaanpassung

Seeadler: König der Lüfte

Er gilt als König der Lüfte: der Seeadler. Dieser majestätische Greifvogel bewohnt weite Teile Europas und Asiens, stets in der Nähe von Gewässern. In Bayern ist er sehr selten. Seeadler können bis zu 30 Jahre alt werden und eine Flügelspannweite von 2,40 Meter entwickeln. Hauptsächlich ernähren sie sich von Fischen und Wasservögeln, oft aber auch von Aas. Damit tragen sie zu einem gesunden Ökosystem bei. Erst durch Bejagung und später durch massenhafte Vergiftungen mit dem Insektizid DDT standen sie in der Vergangenheit mehrmals am Rande der Ausrottung. Sie erzählen jedoch auch eine Erfolgsgeschichte des Artenschutzes. Nach dem Verbot von DDT in den 70er Jahren und durch intensive Schutzbemühungen konnten sich die Bestände nämlich wieder erholen. Dennoch sehen sich die Adler nach wie vor menschengemachten Bedrohungen gegenüber. Immer wieder sterben einzelne Exemplare an den Folgen von bleihaltiger Munition oder von giftigen Pestiziden, die sie durch das Fressen toter Tiere aufnehmen. Es bleibt also weiter einiges zu tun, um die Seeadler noch besser zu schützen. Ein wichtiger erster Schritt war das Verbot von Bleischrot-Munition in Feuchtgebieten, das 2020 beschlossen wurde und am 15. Februar 2023 in Kraft getreten ist.

 

Luchs: scheues Pinselohr mit funkelnden Augen

Am bekanntesten sind Luchse wohl für die schwarzen Haarpinsel an den Spitzen ihrer Ohren. Den Namen verdanken sie aber einem anderen äußerlichen Merkmal, nämlich ihren funkelnden Augen. Er geht auf das mittelhochdeutsche Wort „luhs“ zurück, das so viel wie „Funkler“ bedeutet. Luchse sind die größten Raubkatzen Europas. Sie haben sogar einen Backenbart, der an die Mähne eines Löwen erinnert. Da sie sehr scheu sind, zeigen sie sich den Menschen nur selten. Nicht umsonst gibt es die sprichwörtlichen „Augen und Ohren wie ein Luchs“. Ihre Sicht und ihr Gehör sind vortrefflich, einen Hasen erspähen sie auf 300 Meter Entfernung. Während Deutschland früher einmal Luchsland war, wurde die Art bis Mitte des 19. Jahrhunderts bei uns vollständig ausgerottet. Durch Wiederansiedelungsprojekte leben in Deutschland heute (Stand 2018) wieder zumindest 125 bis 135 ausgewachsene Exemplare in freier Wildnis. In Bayern kommt der Luchs im Bayerische Wald und im Fichtelgebirge vor. Über das Grüne Band, dem ehemaligen Grenzstreifen zu Tschechien, liegt hier ein Biotopverbundsystem vor, das der Luchs nutzen kann. Trotz seines strengen Schutzstatus drohen dem Luchs diverse Gefahren: illegale Jagd, Zerstörung seiner Lebensräume, Straßenverkehr, und die indirekte Aufnahme von Rattengift.

 

 

 

 

 

Die seltene Königin der Moorgewässer – die Große Moosjungfer

Die Große Moosjungfer ist mit etwa 4 cm die größte unter den 5 heimischen Moosjungferarten. Kennzeichen der Gattung ist die weiße Gesichtszeichnung, die sich im lateinischen Namen Leucorrhinia: „weiße Nase“ wiederfindet.  

Im südlichen Mitteleuropa bewohnt die Große Moosjungfer vorwiegend nährstoffarme Gewässer, beispielsweise natürliche Moorgewässer (ohne Komma) sowie alte Torfstiche in Übergangs- und Waldmooren. Dabei ist wichtig, dass die Gewässer fischfrei sind.

Die in Bayern stark gefährdete Art ist durch den Rückgang ihres Lebensraumes durch Nährstoffeintrag, aber vor allem aufgrund Verlandung und Austrocknung, verstärkt durch die Klimaüberhitzung, bedroht.

Die in Bayern stark gefährdete Art wird zunehmend durch die Klimaüberhitzung bedroht. Wegen Nährstoffeintrags, aber vor allem aufgrund von Verlandung und Austrocknung, geht ihr Lebensraum zurück.

Neben der Sicherung der bestehenden Vorkommen könnte die Art vor allem von der Wiedervernässung unserer Moore profitieren, wenn diese denn endlich vorankäme.

Der Blaue Eichenzipfelfalter – Edelstein der Baumwipfel 

Leider bekommt man den Blauen Eichenzipfelfalter nur selten zu Gesicht. Er hält sich oft im Kronenbereich von Eichen auf. Der blauschillernde Zipfelfalter erinnert etwas an die prächtigen Morphofalter in Mittel- und Südamerika. Er lebt in mit Eichen durchsetzten Mischwäldern, wie beispielsweise im Steigerwald. Gut nachweisbar ist die Art anhand ihrer winzigen charakteristischen hellgrauen Eier mit ihren noppenartigen Ausstülpungen, die an den Knospen tiefhängender, besonnter Eichenzweige zu finden sind. Bisher gilt die Art als ungefährdet. Pestizideinsätze zur Bekämpfung des Schwammspinners oder des Eichenprozessionsspinners können aber auch diese wunderschöne Art gefährden. 

Mehr zum Thema Eichenzipfelfalter können Sie hier nachlesen.

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